Stolpersteine - eine würdige Form des Erinnerns
Die Stolpersteine sind für uns eine Art Grabsteine und zugleich eine ganz kleine Heimstätte für die irgendwo verschwundenen, verscharrten oder verbrannten Verwandten." Auch Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, hob in einem Beitrag in der "Süddeutschen Zeitung" vom 9. November 2022 die Bedeutung der Erinnerungsarbeit hervor, in einer Zeit und Gesellschaft, in der öffentlich immer öfters ein "Schlussstrich unter die NS-Vergangenheit" gefordert wird und die Zeitzeugen immer weniger werden: "Die Erinnerung an die Shoah ist konstitutiv für dieses Land. Ohne eine gelebte Erinnerungskultur gibt es auch keine demokratische Kultur der Bundesrepublik Deutschland." Und der Journalist und Historiker Nils Minkmar warnte gleichzeitig angesichts der Zunahme antisemitischer und rassistischer Angriffe und Äußerungen in Europa: "Dabei ist die Erinnerung hier Warnung und Vorbereitung zugleich: Wie wird man sich an uns eines Tages erinnern? An Menschen, die in Freiheit und Wohlstand aufgewachsen sind, die alles wissen konnten und dann doch, unentschlossen und verwirrt und vor lauter persönlicher Sinnsuche nach dem schönen, individuellen Glück empathielos geworden, den Aufstieg der Feinde der Freiheit hingenommen haben?"